BORDEAUX BY NIGHT

Zum Abschluss meiner Vorstellungsrunde der wichtigsten Schauplätze von „Mord au Vin“ gibt es einen Abend-/Nachtspaziergang durch Bordeaux.


Denn ein Teil der Szenen spielt sich im Nachtleben der Stadt ab, allein schon, weil die verschwundene Studentin, die meine Protagonistin Claire sucht, in einer Bar gekellnert hat. Und in dieser scheint auch nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen.
Aber auch diverse andere Lokale besuchen wir in meinem neuen Kriminalroman.
Claire trifft Raoul von der police nationale zu einem „Arbeitsessen“ im A Cantina Corse Comptoir nahe der Église Saint-Pierre de Bordeaux.

Später setzen sie den Abend in der Weinbar Au 4 coins du vin fort. Hier seht ihr die Sofaecke, in denen sich die beiden es gemütlich machen …

Heutzutage kann man am linken Ufer der Garonne auf einer zum Fluß hin offenen, großzügig gestalteten Promenade flanieren, die tags wie nachts Treffpunkt vieler Menschen ist.

Doch noch bis in die 90er war das damalige Hafengebiet düster und alles andere als einladend. Dicht an dicht reihten sich Lagergebäude das ganze Ufer entlang. Einer der ersten Beschlüsse Alain Juppés (Bürgermeister von Bordeaux 1995-2004 & 2006-2019) war es, Bordeaux wieder zum Fluss hin zu öffnen.

Auf dem nächsten Bild seht ihr das Hotel de Normandie und meinen Blick aus dem Fenster. Dort durfte ich die letzte Nacht meiner wunderbaren Kooperations-Recherchereise verbringen.

Und während ich abends durch die Stadt schlenderte, flogen mir die Inspirationen für die Folgebände nur so zu – wie zum Beispiel hier: was für eine Geschichte erzählt das das erleuchtete Fenster?

Nun habe ich euch schon einiges über die Schauplätze von „Mord au Vin“ erzählt.
Ich hoffe, ich habe euch ein bisschen neugierig machen können 🙂
Bald geht es hier weiter mit Einblicken in die Charaktere des Buchs …

ESSEN & TRINKEN

Der Spruch „Essen wie Gott in Frankreich“ kommt nicht von ungefähr. Daran dachte ich, als ich gestern die Fotos für diesen Post zusammensuchte. Diesmal fiel mir die Auswahl besonders schwer, weswegen ich auch die Collagen eingebaut habe.
Die Qualität von Lebensmitteln, der Stellenwert vom Kochen und Essen und auch die Zeit, die man damit verbringt, all das hat in Frankreich einfach einen viel höheren Stellenwert als hierzulande üblicherweise.
Das ist mir bei meiner Recherchereise im vergangenen Jahr, bei der ich einen der Schwerpunkte auf dieses Thema gelegt habe, wieder bewusst geworden.

In den zwei Tagen beispielsweise, die ich mit meinem Guide Christel verbracht habe, haben wir unfassbar viel übers Essen, über Rezepte und kulinarische Bräuche geredet – und zwar ganz von selbst, aus purem Interesse, nicht bloß „jobmäßig“, weil ich die Informationen brauchte. Einfach, weil es so viel stärker zum französischen Alltag dazugehört, sich damit zu befassen.
Nun bietet die Region natürlich auch eine enorme Fülle an großartigen Speisen, wie ihr auf dem kleinen Querschnitt meiner Fotos seht.

Auf dem folgenden Bild teste ich Les Halles de Bacalan. Diese tolle Location gibt es seit Ende 2017. Damit konnte ich sie leider nicht ins aktuelle Buch nehmen, das im September ’17 spielt. Sie wird aber garantiert in Band 2 auftauchen!

Bei meinem Besuch in seinem Restaurant Le Patio (1 Stern im Guide Michelin) erklärt mir Thierry Renou vom die Kreation eines Desserts.

Hier seht ihr mein Frühstück im Hotel Point France in Arcachon …

Ein besonderes Highlight waren meine ersten Austern, die ich bei Le Cailloc probieren durfte.

Austern gehören vermutlich zu den „Entweder-Oder-Gerichten“. Entweder man liebt sie oder man kann nichts damit anfangen. Wie ich nun weiß, gehöre ich zur ersten Kategorie 🙂
Unvergesslich ist auf jeden Fall auch das Mittagessen, zu dem ich auf Château Bardins eingeladen wurde und das ich gemeinsam mit den Angestellten und einigen Erntehelfern im nostalgisch anmutenden Innenhof des Weinguts genießen konnte.

Was sind eure französischen Lieblingsgerichte? Welchen Rezepten würdet ihr gern in einem Kulinarik-Krimi begegnen?
Jetzt bin ich fast am Ende meiner Tour durch die Schauplätze und Themenschwerpunkte meines neuen Buchs „Mord au Vin“ angelangt.
Morgen gibt es einen letzten Post, zu dem wir noch einmal nach Bordeaux zurückkehren.
Diesmal geht es um das Thema „BORDEAUX BY NIGHT“.
WEINCHÂTEAUX IM BORDELAIS

Wir haben uns von der Atlantikküste verabschiedet und sind wieder ins Landesinnere gefahren, ins legendäre Bordelais, dem „größten zusammenhängenden Anbaugebiet der Welt für Qualitätswein“.

In meinem neuen Kriminalroman „Mord au Vin“ stelle ich drei fiktive Weingüter vor, die von der Architektur her, ihrer Größe, dem Stil und der Leitung komplett verschieden sind.


Dabei habe ich mich von den Eindrücken und Anekdoten inspirieren lassen, die ich im vergangenen Jahr auf Chateau Bardins und Chateau Saint Ahon sammeln durfte.




Im Buch geht es allerdings auch um die Schattenseiten des Weinbaus, und auch da habe ich auf reale Begebenheiten zurückgegriffen – mit o.g. Weingütern haben diese jedoch nichts zu tun.

Genauer gesagt, habe ich zwei Fälle von Pestizidskandalen eingeflochten, die in der Region in den letzten Jahren ordentlich Staub aufgewirbelt haben. Die Fakten, die ich bei der Recherche zu Tage gefördert habe, sind wahrlich erschreckend und reichen bis in unsere Weingläser. Weswegen ich mich entschlossen habe, euch selbige nicht vorzuenthalten.

Neugierig geworden? 😉
Da es eben aber auch eine Kulinarik-Reihe ist, widme ich den morgigen Beitrag dem ESSEN UND TRINKEN 🙂
DUNE DU PILAT / PYLA-SUR-MER

Heute sind wir auf Europas größter Wanderdüne. Denn diese spielt eine wichtige Rolle in meinem neuen Kriminalroman „Mord au Vin“. Gleich im ersten Kapitel stößt Claire beim Dünenspaziergang auf eine mumifizierte Leiche.

Ein paar Fakten für diejenigen, die noch nicht dort waren: ca. 3 km Sandfläche bei einer Höhe von knapp über hundert Metern, rund 160 Stufen führen nach oben.

Die Einheimischen nennen sie übrigens schlich „La Dune“.

Claire lebt ganz in der Nähe von „La Dune“ in einer wunderschönen Strandvilla. Gleich hinter dem Haus führen einige Treppenstufen zum Strand, genau wie ihr es auf dem folgenden Bild seht.


Die Villen in Pyla-sur-Mer sind größtenteils Sommerresidenzen. Nicht nur das macht das Viertel zu einem speziellen Ort, auch historisch hat es eine besondere Bewandtnis damit:
1915 erwarb Daniel Meller das Areal nördlich der Düne und schuf mit Pyla-sur-Mer eine Stadt im Wald. Er legte fest, und dieser Grundsatz gilt immer noch, dass von den Pinien und anderen Bäumen nur so viele gefällt werden durften/dürfen wie zur Errichtung der Häuser und Zufahrtswege nötig.
Als zweiter Protagonist stieß 1928 Louis Gaume hinzu, der fortan den Bau der Villen exklusiv betreute und einen neobaskischen Baustil einführte. Später kaufte er Meller seinen Besitz ab. Seine Erben verwalteten das Gebiet noch heute. Wer sich hier eine Immobilie zulegte, tat dies gewöhnlich über besagte Agence Gaume. Die ausnahmslos im selben Stil erbauten Häuser dürfen nach wie vor nicht willkürlich renoviert werden.

Diese Infos habe ich von meinem Guide Christel Santurenne erfahren, die mit mir zwei Tage lang herumgefahren und mir unglaublich viel von ihrer Heimat und den kulinarischen Bräuchen erzählt und gezeigt hat. Merci beaucoup à Christel! Wie wir zusammen geschlemmt haben, zeige ich euch in einem anderen Post 😉
Falls ihr mal einen Guide dort unten braucht, kann ich sie euch nur wärmstens empfehlen!

Morgen geht es zu malerischen Châteaux im Graves-Gebiet, das zwischen der Küste und Bordeaux liegt.
Denn wie Titel und Cover unschwer erkennen lassen, spielt der Wein und der Anbau der edlen Tropfen eine große Rolle in diesem Buch 🙂
ARCACHON – LA TESTE DE BUCH
Von Bordeaux sind wir mit dem Regionalzug in ca. einer Stunde an der Atlantikküste.Hier lebt meine Protagonistin Claire, und auch von hier möchte ich euch meine Eindrücke zeigen:



Arcachon ist ein ziemlich wohlhabender Ort, was an den zahlreichen Villen rund um den Stadtkern herum, schnell deutlich wird.Die Stadt ist unterteilt in ein Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterviertel.



Im letzten Kapitel spielt eine Szene im Le Patio, dem Restaurant des Sternekoch Thierry Renou, den ich bei meiner Recherchereise im letzten Jahr kennenlernen durfte.

In einem angenehmen Gespräch erfuhr ich viel über das Leben eines Sternekochs, über seine Koch- und Lebensphilosophie, seine Reisen nach Südostasien und sein damit verbundenes Interesse am Buddhismus und an Feng-Shui, was sich unverkennbar im Restaurant widerspiegelt. So entdeckt man überall in den Räumen Buddhafiguren in allen möglichen Varianten. Auch auf der Terrasse mit Glasdach sind die Gäste von allen Seiten durch Buddha geschützt.

Ich danke Thierry Renou dafür, dass ich „Le Patio“ in meiner Reihe literarisch „verwenden“ darf.

Morgen geht es nach Pyla-sur-Mer und auf die Düne von Pilat!
BORDEAUX – BACALAN
Heute schlendern wir durchs Hafenviertel von Bordeaux, das noch bis vor einigen Jahren recht düster und heruntergekommen war. Davon ist inzwischen nichts mehr zu spüren.


Schon 2017 – das Jahr, in dem „Mord au Vin“ spielt – gab es tolle Locations, wie z.B. Le Garage Moderne, ein Ort, an dem man unter Anleitung sein Auto oder Fahrrad selbst reparieren kann.
Es finden auch kulturelle Events und Trödelmärkte statt, und allein die Kulisse ist schon absolut sehenswert. Außerdem es gibt eine Cantine, zu der auch eine Terrasse gehört.

Dort trifft sich meine Ermittlerin Claire mit einer Kommilitonin der verschwundenen Studentin.
Bei der Gelegenheit läuft sich auch prompt Commandant Chénier in die Arme, der gleich um die Ecke wohnt – natürlich in der obersten Etage mit Blick über die Hafenbecken 😉


Im Hintergrund seht ihr ganz links ein Stück der deutschen Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg. Das Monstrum ist so massiv, das es nicht abgerissen werden kann. Selbst Detonationen englischer Fliegerbomben haben die 2 m dicke Betondecke (wurde kurz vor Kriegsende nochmal von Kriegsgefangenen verstärkt) lediglich eingedellt.

Heutzutage wird der gigantische Komplex (fast 20 m Höhe, über 40.000 qm) als kulturelles Zentrum genutzt. Es finden und spektakuläre Ausstellungen statt.

Last but not least: la Cité du Vin – für mich eines der beeindruckendsten und architektonisch schönten Konzept-Museen! Wart ihr schon mal dort?

Morgen verlassen wir Bordeaux und reisen weiter an die Atlantikküste …

BORDEAUX – DIE „FALSCHE“ SEITE

Bordeaux erinnert mich an eine Mischung aus Paris, Berlin und Köln – mit gutem Wetter 🙂
Das ist mir besonders bei meinem Besuch im vergangenen Jahr aufgefallen, als ich für mein neues Buch „Mord au Vin“ recherchierte.
Früher habe ich mich nicht so intensive mit den Vierteln rechts von der Garonne befasst. Doch nun sollten dort einige Szenen spielen, beispielsweise im Parc aux Angéliques, der sich als schmaler Grünstreifen am Ufer entlangzieht. An der Haltestelle „Hortense“ (s. 2. Foto) trifft sich Claire mit der Barfrau Eponine, von der sie sich Informationen über die verschwundene Studentin erhofft.

Durch die tolle Kooperation mit NA_Tourisme hatte ich in Janneke Wildeboer einen großartigen Guide an meiner Seite.

Mit dem Fahrrad rollten wir über den Pont de Pierre, und ich erfuhr, dass der Name auf keinen Heiligen Peter zurückgeht sondern schlicht und treffend „Steinerne Brücke“ bedeutet.

Wir erkundeten die Viertel, die für mein neues Buch wichtig waren, und Janneke schenkte mir unglaublich viele interessante und spannende Details ihres umfangreichen Wissens, die zum Teil ihren Weg in das Buch gefunden haben.
Nun weiß ich, dass Bordeaux genau wie Köln über Jahrhunderte in eine privilegierte linke (rive gauche)und eine benachteiligte rechte (rive droite) Seite unterteilt war. Der linksrheinische Kölner spricht gemeinhin gern von der sog. „schäl sick“ – der „falschen“ Seite 😉
Zuletzt möchte ich euch das Darwin Ecosystème vorstellen, ein beeindruckendes, ehemaliges Kasernengeelände, auf dem heutzutage Umweltschutz und Nachhaltigkeit in vielfältiger Form gelebt und praktiziert wird.

Es gibt Cafés, Restaurants, Street Art, lokal gebrautes Bier, einen Bio-Supermarkt, eine Buchhandlung, eine Urban-Farm, Coworking-Spaces, eine Skatehalle und vieles mehr.


Hier trifft sich meine Protagonistin Claire mit einem Umweltaktivisten und erfährt eine Menge über Pestizide und Weinbau …

Und morgen geht’s über den Pont Jacques Chaban-Delmas, jenes monumentale Bauwerk, das zu den größten Hubbrücken der Welt zählte, zurück auf die linke Seite, ins Bacalan!


BORDEAUX-IMPRESSIONEN
Wie angekündigt, nehme ich euch diese Woche zu den Schauplätzen mit, an denen mein neuer Kriminalroman „Mord au Vin“ spielt.

Los geht es heute mit einigen meiner Lieblingseindrücken von Bordeaux.

Ich habe die Stadt das erste Mal vor vielen Jahren als Jugendliche während eines Sommerurlaubs besucht und mich gleich in sie verliebt.

Aus diesem Grund habe ich sie nun, viele Jahre später, zum Handlungsort meiner neuen Krimireihe auserkoren.

Bordeaux hat sich inzwischen sehr gewandelt und besonders in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz – Themen, die in meinen Büchern eine wichtige Rolle spielen – große Schritte nach vorn gemacht.
Es ist eine lebendige und offene Stadt, und man spürt das studentische Leben in den Straßen und auf den belebten Plätzen.


Ein Teil der Universität befindet sich mitten im Stadtzentrum. Es ist der älteste Campus mit historischem Flair.

Dort findet eine Szene im Buch statt, in der meine Ermittlerin Claire einen Studiengangleiter zu einer verschwundenen Studentin befragt, und ihre ganz eigene Erfahrung mit ihm macht …

Hier seht ihr die typischen Häuserfassaden von Bordeaux. Ein Großteil der Sandsteinbauten ist bereits saniert worden, andere warten noch darauf, in neuem Glanz zu erstrahlen.

Dies ist die Place Saint-Projet. Hier lebt Délia, die verschwundene Studentin, die Claire unbedingt finden muss …

Morgen geht es weiter mit dem rechten Garonne-Ufer!